Eine kurze Geschichte des Apfels
Adam & Eva: Der Apfel hatte keine Schuld...
Der Volksmund irrt: es war kein Apfel, dessen Genuss zur Vertreibung von Adam
und Eva aus dem Paradies führte, sondern eine unbestimmte Frucht vom „Baum der
Erkenntnis". Der Apfel hat sich erst später in diese Geschichte
hineingeschmuggelt. Immer schon rankten sich viele Geheimnisse und Sagen um den
Apfel: In den nordischen Mythen galt der Apfel als Symbol der Liebe,
Fruchtbarkeit und ewigen Jugend. Im ländlichen Brauchtum diente der Apfel als
Liebesorakel. Ledige Mädchen legten ihn in der Christnacht unter das
Kopfkissen, damit ihnen im Traum der Zukünftige erschiene.
Woher stammt der Apfel?
Bereits 5000 Jahre vor Christi Geburt brachten syrische Kaufleute die ersten
Äpfel vom Schwarzen und Kaspischen Meer nach Mesopotamien und an den Nil. Archäologen
fanden Darstellungen von Äpfeln auf babylonischen Tontafeln und ägyptischen
Papyrusrollen. Die Urheimat des Apfels dürfte nach wissenschaftlicher
Erkenntnis im Kaukasusgebiet liegen.
Woher kommen unsere Sorten?
Die beiden Arten, aus denen das Erbgut unserer aktuellen Sorten entstanden sein
dürfte, waren der Zwergapfel (Malus pumila) und der Holzapfel (Malus
sylvestris).
Römisches Weltreich: die Sortenexplosion
Den ersten Obstbau in großem Maßstab begründeten die Römer. Cato der Ältere
kannte um das Jahr 160 v. Chr. erst sieben Apfel- und sechs Birnensorten,
während Plinius der Ältere hundert Jahre später bereits von 36 verschiedenen
Apfel- und 41 verschiedenen Birnensorten berichtete.
Mittelalter: Obstbau im Kloster
Die erste urkundliche Nachricht über den Obstbau in der Steiermark
stammt aus dem Jahr 1074 aus dem Benediktinerkloster Admont.
Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass auch die übrigen steirischen Klöster
Obstgärten kultivierten.
k.u.k. Monarchie: Steirische Äpfel bei Kaisern und Zaren
Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass
der steirische Obstbau zu Zeiten der k.u.k. Monarchie ein bedeutender Faktor
der heimischen Landwirtschaft war und in seinen Dimensionen den heutigen
Obstbau sogar übertraf. Steirisches Obst war bereits damals zu einem
Qualitätsbegriff geworden und wurde in vielen Kronländern der
österreichisch-ungarischen Monarchie als besondere Spezialität zu hohen Preisen
gehandelt. Sogar am Hofe des russischen Zaren wusste man steirische Äpfel zu
schätzen.
Heute: Was wären wir ohne „frisch-saftig-steirisch"?
Seit rund 30 Jahren
sind die unter der Marke "frisch-saftig-steirisch" produzierten und
vermarkteten Äpfel der Inbegriff des österreichischen Qualitätsobstbaus. Als
landwirtschaftlicher Produktionszweig nimmt der Apfelanbau eine hervorragende
Position ein.
Auch als Fremdenverkehrsfaktor ist der Apfelanbau in der Steiermark zu großer
Bedeutung herangewachsen. Eine große Zahl von Menschen besucht eine der
bekanntesten Themenstraßen Österreichs, die „Steirische Apfelstraße", die von der Apfelblüte
bis zur Apfelernte Köstlichkeiten für Herz, Auge und Gaumen zu bieten hat.